Kein Bild. Nur Gedanken.
Gerade zufällig die letzten 10min von Die Bergretter gesehen:
Für mich war es etwas erschütternd, wie meine 18,36€ verwendet werden.
Schlimmer noch, kein einziger Berg benötigte Hilfe. Das nenn ich Etikettenschwindel.
Danke für iele aufmerksamkeit und einen schönen Abend noch.
E: Die Nudel hat ein schönes Meme gemacht. Ich hab es oben in den Beitrag geklebt. Danke für die Federn.:)
Das sind besondere Menschen, die einen so großen Teil ihrer Lebenszeit aufwenden, um andere Menschen zu retten. Belohnend, weil man andere rettet. Zeitaufwendig, anstrengend bis gefährlich - Ausbildung, Training, dorthin gehen wo gerettet werden muss. Frustrierend, weil Menschen sich immer wieder überschätzen.
Meinen Respekt habt ihr.
Mir musst du da nicht Respekt zollen - ich bin zwar mal zum Bergretter ausgebildet worden, aber eher im Rahmen meiner Tätigkeit am Hubschrauber, ich war da nie wirklich groß aktiv (und wäre heute nur noch als Gegengewicht tauglich).
Was viele Menschen halt nicht wissen und warum ich das immer wieder poste: Das sind Ehrenamtliche. Nicht nur, dass die ihre Freizeit dafür opfern, gerade bei der Bergwacht ist häufig noch ein gewisser finanzieller Aufwand dabei. In Bayern geht es noch, bei der Bergwacht Schwarzwald - die anders als die anderen Bergwachten eine eigene Hilfsorganisationen ist- war es zwischenzeitlich mal so schlimm, dass die Mitglieder ihre persönliche Schutzausrüstung,Jacken,etc. selber kaufen mussten. Das ist erst seit kurzem etwas besser geworden.
Die Bergrettungswachen und teilweise Schutzhütten? Werden oft von ehrenamtlichen Kräften renoviert und tlw. sogar gebaut.
Und: Anders als die Feuerwehren haben ehrenamtliche Helfer bei den Hilfsorganisationen außerhalb Bayerns keine Lohnersatzansprüche. D.h.: Wenn die Bergwacht hier ausrückt dann ist das quasi ihr Privatvergnügen,die KollegInnen nehmen sich dafür frei/stempeln aus. Das gilt vom Einsatz als Vorauseinheit für den Rettungsdienst (Helfer für Ort/First Responder), über die Bergrettung mit oft stundenlangen Sucheinsätzen über große Lagen wie Räumungen bei Funden von Weltkriegsbomben.
Wissen viele nicht,ist eine absolute Zumutung in meinen Augen.
(Wie gesagt,ich zähle da nicht zu,ich mach den Kram nur für Geld, da bin ich streng)
Rettungsdienste sollten zu einem großen Teil, aus den von dir genannten Gründen auch hauptamtlich/ beruflich organisiert sein.
Wenn du magst: kennst du Organisationen, die genau dafür arbeiten und politisch und juristisch Druck ausüben, für Rettungsdienste (nicht zwingend nur Bergrettung) - so wie Max Schrems beim Datenschutz?
Ja. Ich berate Rettungsdienste weltweit und war früher selber Leiter eines der größten Rettungsdienste meines Bundeslandes. Die Erkenntnis ist immer wieder die Gleiche:
Beispiel: Ich war neulich auf einem Infarktgeschehen. Blöd nur: Vor lauter Aufregung stieg die Ehefrau des Patienten aus und war nun akuter als der Patient. Bis nach 22 Minuten ein weiteres Rettungsmittel eintraf musste der Kollege (RS, Gott sei Dank erfahren wie sonstwas) den Patienten “auf Zuruf” alleine versorgen - er bekam gesagt was er tun muss, ich hab einen kleinen Blick aufs EKG geworfen, aber iV Zugang, Medikamente, später auch nicht-invasive Beatmung musste er selber machen. Ging problemlos. Mit der ehrenamtlichen Kollegin am Folgetag wäre es anders gewesen.
Genauso ist es übrigens im Notarztdienst. Wir brauchen keine Notärzte die neben ihrer hausärztlichen Tätigkeit oder als Assistenzarzt in der Chirurgie mal ein bisschen Rettungsdienst fahren. Ist genauso Hobby wie bei den Ehrenamtlichen, nur meist haben die noch mehr fachspezifische Fortbildung. (Notärzte brauchen in den meisten BL keine fachspezifische Fortbildung pro Jahr) Dann hast du aber genau dann wenn der Notfallsanitäter mit seinen Skills am Ende ist nicht denjenigen da,den du brauchst. Siehe den Fall Lönne - und diese Fälle hast du als “Beinahe” Fall täglich in Deutschland. Ich hab selber vor ein paar Wochen einen Fall gehabt bei dem es ähnlich geendet wäre,wenn es mir nicht rechtzeitig aufgefallen wäre. (Soll kein Selbstlob sein,war Zufall)
Last but not least: Rettungsdienst gehört genauso von der Feuerwehr separiert. Denn: Auch wenn es einzelne Modelle gibt in denen man das halbwegs erfolgreich separiert ist das Problem das Gleiche: Wenn jemand Brandmeister ist, was ein durchaus anspruchsvolles Tätigkeitsfeld ist und viel Fortbildung verlangt, wird er nicht “mal eben” nebenher noch 1-4x im Monat Rettungswagen fahren können und dann dort einen ebenso guten Job machen können. Es geht einfach nicht.
Man verstehe mich wie gesagt nicht falsch: Ich bin für Ehrenamt - an den richtigen Stellen. Ich bin für ein Notarztwesen: Mit den richtigen Leuten zu den richtigen Einsätzen. Dann aber mit optimierten Bedingungen. Egal wo.
Was die Organisationen angeht. Schwierig. Ganz schwierig. Denn: Da ist dann schnell eine Gemengelage zwischen den Hilfsorganisationen (die natürlich viele Ehrenamtliche haben und von diesen geführt werden), der Ärzteschaft (zu viel Hauptamt und zu viele Skills sind denen auch nicht Recht an vielen Stellen), den Feuerwehren (die sich finanziell damit sanieren) und dem RD Personal. Pauschal würde mir nur der Deutsche Berufsverband Rettungsdienst und die Björn Steiger Stiftung einfallen. Wobei erstere erst seit kurzem von ihrem Populismustrip runter gekommen sind (neuer Vorstand), zweitere manchmal auch etwas schwierig sind - aber durch die aktuell laufende Klage vor dem BVerfG zum Schutzauftrag des Rettungsdienstes viel bewegen können.